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Klimagedöns bla bla bla

Ich höre immer so viel von Klimaschutz, Klimakonferenz, Zertifikaten, Nachhaltigkeit usw… Ich verfolge das schon immer mit offenen Augen und Ohren, habe großen Respekt vor Leuten wie Greta Thunberg und Luisa Neubauer und tausend anderen „Aktivisten“. Bin hin und hergerissen zu den Aktionen der Gruppe „Last Generation“, welche durchaus recht hat in ihrer Begründung ihrer Aktionen. Prinzipiell ist aber auch das zu lasch.

Für mich steht fest, daß der Mensch als solcher es nicht wert ist auf diesem Planeten zu sein. Na gut. Ist er nunmal. Doch warum finde ich das, wenn ich das so schreibe?

„Es fiel mir auf, als ich versuchte eure Spezies zu klassifizieren. Ihr seid im eigentlichen Sinne keine richtigen Säugetiere! Jedwede Art von Säugern auf diesen Planeten entwickelt instinktiv ein natürliches Gleichgewicht mit ihrer Umgebung. Ihr Menschen aber tut dies nicht. Ihr zieht in ein bestimmtes Gebiet und vermehrt euch bis alle natürlichen Ressourcen erschöpft sind. Und der einzige Weg zu überleben ist die Ausbreitung auf ein anderes Gebiet. Es gibt noch einen Organismus auf diesen Planeten der genauso verfährt. Wissen sie welcher? Das Virus! Der Mensch ist eine Krankheit, das Geschwür dieses Planeten. Ihr seid wie die Pest.“

Aus dem Film „Matrix“ von 1999

Ein Mensch, ein Lebewesen; Spezies, der Klasse der Säugetiere angehörend, die sich durch folgende besondere Eigenschaften auszeichnet: aufrechter Gang, Sprache, Erfindertum, Vorausdenken und Nachahmung. Sicherheitstrieb, Aggressionstrieb, Bindungstrieb, Nahrungstrieb und Sexualtrieb sind dessen 5 Triebe. Achso? Aber das widerspricht doch dem, wie er sich gibt als Spezies? Warum befriedigt er nicht mit seinen Eigenschaften seine Triebe im Sinne der Arterhaltung, ja im Sinne der Erhaltung seines Lebensraumes? Wie konnte er nur so werden, wie er heute ist, so daß eine ganze Erdepoche (das Anthropozän) nach ihm benannt ist?

Der Mensch ist egoistisch, arrogant, rücksichtslos, habgierig, bestechlich und käuflich. Ich meine nicht genau den einen. Einer ist es mehr, einer ist es weniger. Politiker sind da schon eine ganz krasse Form.

Kennst Du das, wenn Du neidisch zu jemanden rüber schaust und denkst „der weiß garnicht damit umzugehen, der weiß das nicht wert zu schätzen, der hat es eigentlich ja garnicht verdient, was er in der Hand hält“? Hohoho – warst denn Du auch immer artig Mensch? Nee, ja. Im Grunde war der Mensch ja mal artig. Je mehr er sich entwickelt hat, je unartiger wurde er. Artig. Kommt von Art, oder meint das artgerecht? Irgendwas läuft da nicht rund.

Aber schwenken wir zum Thema mit dem Klimagedöns.

Wenn ich es mir so recht überlege, kann das Problem Klimaveränderung kaum wirklich schnell gestoppt werden. Es ist egal wie liebevoll und enthusiastisch sich Klimaaktivisten einsetzen.

So richtig mal gedanklich durchgespielt müßte es ein ganz anderes System geben auf der Erde, ein gesamtgesellschaftliches, was nicht gewinnorientiert in Sachen Geld ist. Geld ist das große Problem des Menschen. Anreiz ist immer noch mehr Geld – das dicke Plus und am Besten immer mehr davon. Erfolgreich zu sein meint finanziell. Ein erfolgreicher Unternehmer hat keine Miesen auf seinem Geldkonto und auch eine Volkswirtschaft wird ebenso gemessen am Geld. Ein Fliesbandarbeiter geht deswegen jeden Tag zur Arbeit an sein Fliesband, ein Altenpfleger zu seiner Pflegeperson.

Wenn ich was fürs Klima tue? Was kostet das? Rentiert sich das? Ist das nicht günstiger ich mache nichts oder warte erstmal ab? Oder vorgeschoben warten bis sowieso alles am Arsch ist? Ich sag of ironisch immer „nee, laß uns mal abwarten und schauen, ob das auch eintritt wovor alles warnt und dann schauen wir mal“.

Im Grunde geht es aus meiner Sicht nur immer um Ressourcen die wir verbrauchen und um Energie. Ressourcen meint Rohstoffe und fossile Energieträger. Wir bauen ab und bauen ab und es ist kein Kreislauf, nichts wird getan, was etwas davon zurückführt. Es ist ein Raubbau an unserem zu Hause, an unserem Planeten und alle machen mit. Wie Lemminge rennen alle freudig zum Abgrund und stürzen mit einem lustigen Spruch hinunter. Dazwischen sind die Stopper-Lemminge – für mich die optimistischen Klimaaktivisten, welcher aber an anderer stelle umrannt werden. Hurra. Gut, wenn einer der fünf Lemmige wenigstens der eine ist, der einen Fallschirm hat 😉

Gelbe Säcke ganz am Ende des möglichen Kreislaufes – die werden meist verbrannt und so gut wie nicht recycelt – wie doof ist das denn? Kunststoffe, die aus einer Ressource gewonnen werden, die endlich ist, werden verbrannt. Kohle zum heizen oder zur „Energiegewinnung“ – wird ebenso verbrannt. Benzin und Diesel – aus nun wirklich schon absehbar endenden Ressourcen werden verbrannt. Was läuft da bitte falsch? Wenn der Mensch so ein intelligentes Tier sein soll, wo ist da bitte die Intelligenz? (achja. Geld. Lohnt sich gerade nicht zu recyceln?)

Ah Du meinst „gelbe Säcke werden ja garnicht alle verbrannt“? Stimmt. Viele der Kunststofftüten, der Joghurt-Becher und Käseverpackungen werden, da selbst das Verbrennen noch Geld kostet, verschickt um gegen Geld teilweise gelagert zu werden (unter anderem auch in Südostasien wie auch in Indonesien) bzw. unter den allerschlimmsten Umständen mit den allerbilligsten Mitteln recycelt zu werden (sofern man das nur so nennen kann wie auch in Afrika) – weil es nochmal billiger ist als zu verbrennen!

Und auch das hier: Oh Gott! Fortschrittliches Amerika! Mein Freund dort meinte „achja. Stimmt! In Deutschland wird ja schon getrennt.“ und „wie jetzt Pfandflaschen?“ – es gibt dort nichtmal Ansatzweise ein Pfandsystem von irgendwas.

So lange wie der Mensch das nimmt, was er wieder zurückgibt, könnte das System ausgewogen sein. Ist es aber nicht.

Nebenbei wird das, was nicht in die Kette gelangt, sondern am Ende ausgesondert wird, irgendwo deponiert. Es hat also scheinbar keinen materiellen Wert. Deponien, welche den Abfall der westlichen Welt aufnehmen, die dortigen Böden und damit Lebensräume verseuchen, würden heute schon vor Reichtum strotzen – würde es nur einen Markt geben um diesen „Müll“ (der ja eigentlich keiner ist) wieder dem Kreislauf (den es ja nicht gibt) hinzuzufügen. Plastik, das wiederverwendet wird. Dabei müßte eigentlich das Inverkehrbringen von Materialien finanziell bestraft werden, sofern nicht auch nachweislich wieder recycelt. Über Steuern wäre das prinzipiell ja machbar (Steuern – kommt von Steuern). Inverkehrbringungssteuer von Kunststoffen 40% und Inverkehrbringungssteuer von Recycling-Kunststoffen 10% Inverkehrbringungssteuer von wirklich 100% nachwachsenden Rohstoffartikeln gibt es 10% Zuschuß um einen Anreiz zu schaffen. – Könnte man, muß man aber nicht so machen. Stimmt. Doch wer könnte Gesetze und Steuern beschließen?

Und nun kommen die Politiker ins Spiel (siehe oben). Politiker, die ich und Du im Idealfall gewählt haben. – Sie haben sich bei uns beworben, um für uns zu arbeiten (Bewerbung des Kandidaten und Wahl des Kandidaten). Eigentlich. Nebenbei gehen sie arbeiten. Mich, den Arbeitgeber, mich, der die Politiker ja „eingestellt“ hat mit seinem Kreuz, haben diese garnicht gefragt, ob sie noch einer Nebenbeschäftigung nachgehen dürfen (schon garnicht, wenn es einen Interessenkonflik gäbe mit ihrer eigentlichen Tätigkeit). Da ist was ganz merkwürdig. Und es gibt auch welche, die käuflich sind, welche, deren Engagement man kaufen kann, wenn man Interessen und Geld hat, welche, die nicht für den Wähler arbeiten, sondern im Auftrag anderer. Egal, ob versteckt oder offen. – Und ebenso schräg ist, daß Politiker nicht nach ihrem Erfolg bemessen werden und für ihre Entscheidungen verantwortlich gemacht werden, denn würden Entscheidungen gut und zukunftsorientiert sein und für die Gesellschaft wertvoll (Gesellschaft meint nicht Oberschicht oder Unterschicht), dann würde es (und nur dann !) ein wirklich guter Politiker sein – zumindest in meinen Augen.

So aber habe ich das Gefühl, daß Politiker nur einen sehr kurzen Horizont beackern mit ihren Entscheidungen (sofern diese überhaupt von ihnen oder nicht gar anderen Interessengruppen kommen. Wichtig ist für so einen Politiker zum einen die Legislaturperiode unbeschadet zu überstehen und danach einen Anschluß zu haben (entweder als Politiker oder als Mitarbeiter beim Lobbyverband oder im Aufsichtsrat eines der Großunternehmen, weil damals noch zu dessen Gunsten entweder 1:1 Gesetzesvorschläge übernommen worden sind oder für den Entscheidungen oder Änderungen „bevölkerungsverständlich“ durchgesetzt worden sind) – Was für eine schöne scheinheile Welt.

Irgendwas muß sich ändern!

Ich vermisse vollradikale Strömungen. Welche, die so viel Power mitbringen um eine regelrechte Weltrevolution anfachen zu können!

Aber es tröpfelt ja nichtmal. Was soll da schon für eine Strömung entstehen?

Ich nehme mal an, daß die Generation meiner Kinder es auch nicht hinbekommt. Vielleicht sogar nichtmal die Generation danach.